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Die Einliegerwohnung

Eine Einliegerwohnung ist eine flexible Lösung, die immer mehr Hausbesitzer in Betracht ziehen. Sie bietet zahlreiche Vorteile – sei es als zusätzliche Einnahmequelle, als Wohnraum für Familienmitglieder oder zur Wertsteigerung der Immobilie. Doch bevor Sie loslegen, gibt es wichtige Punkte zu beachten: Was macht eine Einliegerwohnung rechtlich und baulich aus? Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein? In diesem Beitrag erfahren Sie alles, was Sie wissen müssen, um eine Einliegerwohnung erfolgreich zu planen und optimal zu nutzen.

Schlüssel steckt in Türschloss. Schlüsselanhänger in Form eines Hauses.

Was ist eine Einliegerwohnung?

Eine Einliegerwohnung ist eine eigenständige Wohneinheit innerhalb eines Wohnhauses, die sich oft im Keller, Dachgeschoss oder einem Anbau befindet. Sie verfügt in der Regel über einen eigenen Eingang, eine Küche, ein Badezimmer und einen Wohnbereich. Damit unterscheidet sie sich von einer normalen Einzimmerwohnung, da sie als Teil eines bestehenden Wohnhauses konzipiert ist. Typischerweise wird eine Einliegerwohnung vermietet oder von Familienangehörigen genutzt.

Voraussetzungen für eine legale Einliegerwohnung

Baurechtliche Genehmigung:

Die wichtigste Voraussetzung ist die Einhaltung der baurechtlichen Vorgaben. Bevor ein Bereich des Hauses zu einer Einliegerwohnung umgestaltet wird, muss das Bauamt der Gemeinde informiert und eine Genehmigung eingeholt werden. Dies gilt insbesondere, wenn bauliche Änderungen wie ein separater Eingang, neue Fenster oder Änderungen an der Statik notwendig sind. Prüfen Sie, ob der Bebauungsplan Ihrer Gemeinde die Nutzung als Einliegerwohnung erlaubt. In manchen Gebieten sind Einliegerwohnungen nicht gestattet, insbesondere in reinen Einfamilienhausgebieten. Die Einliegerwohnung muss zudem als Wohnraum deklariert sein. Eine reine Abstell- oder Hobbyfläche umzuwidmen, ist nicht ohne weiteres erlaubt.

Eigenständiger Zugang:

Die Einliegerwohnung benötigt einen separaten Eingang, entweder von außen oder durch einen gemeinschaftlich genutzten Flur. Dieser Zugang gewährleistet die Unabhängigkeit der Wohneinheit und ist eine zentrale Anforderung für die rechtliche Anerkennung.

Eigenständige Räume und Ausstattung:

Die Einliegerwohnung muss vollständig unabhängig vom Haupthaus nutzbar sein. Das heißt, es muss eine eigene Küche oder Küchenzeile, alle notwendigen Sanitäreinrichtungen (Toilette, Waschbecken, Dusche oder Badewanne), ein Wohn- und Schlafbereich, sowie Zugang zu Tageslicht vorhanden sein. Die Einliegerwohnung darf also keine reine Erweiterung des bestehenden Hauses sein.

Technische Anforderungen:

Neben den baulichen Anforderungen, gibt es auch einige technische Anforderungen, die von einer Einliegerwohnung erfüllt sein müssen. Zentral ist vor allem der Brandschutz, der besagt, dass Rauchmelder installiert werden müssen. In manchen Fällen wird zudem ein separater Fluchtweg verlangt. Weiterhin sollte auch ein ausreichender Schallschutz gegeben sein, besonders um Konflikte zwischen den Bewohnern zu vermeiden. Zuletzt muss die Einliegerwohnung auch über eine angemessene Wärmedämmung gemäß des Gebäudeenergiegesetzes verfügen. 

Getrennte Versorgungseinrichtungen:

Es ist oftmals erforderlich, besonders bei der Vermietung der Einliegerwohnung an Fremde, für Strom, Wasser und Heizung getrennte Zähler zu installieren. Dadurch können die Nebenkosten exakt abgerechnet werden.

Warum entscheiden sich Hauseigentümer für eine Einliegerwohnung?

1. Zusätzliche Einnahmequelle: Ein großer Vorteil ist die finanzielle Entlastung: Durch die Vermietung können Hausbesitzer regelmäßig Einnahmen generieren, die zur Tilgung des Hauskredits oder zur Deckung von Nebenkosten beitragen.

2. Unterstützung der Familie: Einliegerwohnungen sind ideal für Mehrgenerationenhaushalte. Großeltern oder erwachsene Kinder können unabhängig wohnen und dennoch in der Nähe der Familie bleibe.

3. Steigerung des Immobilienwerts: Eine Immobilie mit einer zusätzlichen, legalen Einliegerwohnung ist oft deutlich attraktiver für Käufer als eine Immobilie ohne solche. Die Möglichkeit. Einnahmen durch Vermietung zu erzielen, erhöht den Marktwert maßgeblich. 

4. Flexible Nutzung: Wird die Wohnung aktuell nicht vermietet, kann sie als Gästeunterkunft, Homeoffice oder als Rückzugsort für Familienmitglieder genutzt werden. 

Tipps für die Gestaltung und Vermietung einer Einliegerwohnung

1. Hochwertige Ausstattung: Auch wenn die Einliegerwohnung klein ist, sollte sie gut ausgestattet sein. Eine moderne Küche, funktionale Möbel und ein freundliches Ambiente erhöhen die Attraktivität für Mieter.

2. Schallschutz berücksichtigen: Ein ausreichender Schallschutz zwischen Haupt- und Einliegerwohnung ist entscheidend, um Privatsphäre auf beiden Seiten zu gewährleisten.

3. Rechtliche Klarheit: Vor der Vermietung sollte ein rechtlich einwandfreier Mietvertrag aufgesetzt werden. Klären Sie Details wie Nebenkostenabrechnung, Nutzung gemeinsamer Flächen und Mietdauer.

4. Steuerliche Aspekte beachten: Einnahmen aus der Vermietung müssen versteuert werden. Konsultieren Sie einen Steuerberater, um alle Abzüge und Pflichten korrekt zu berücksichtigen.

5. Zielgruppe definieren: Überlegen Sie, ob Sie die Wohnung an Studenten, Singles, Paare oder Senioren vermieten möchten. Passen Sie die Ausstattung und das Marketing entsprechend an.

Fazit

Eine Einliegerwohnung ist eine vielseitige Möglichkeit, den vorhandenen Wohnraum optimal zu nutzen. Ob als Einnahmequelle, Unterstützung für Familienmitglieder oder Wertsteigerung der Immobilie – sie bietet sowohl praktische als auch finanzielle Vorteile. Mit einer sorgfältigen Planung, Beachtung der rechtlichen Rahmenbedingungen und einer ansprechenden Gestaltung wird die Einliegerwohnung zu einer wertvollen Erweiterung Ihres Zuhauses.

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Hinweis: Die in diesem Artikel gemachten Angaben und Empfehlungen ersetzen keine Beratung bei einem Experten und stellen nur Informationen ohne Gewähr auf Richtigkeit oder Vollständigkeit dar. Trotz gewissenhafter Recherche können Fehler nicht ausgeschlossen werden.