Der Bodenrichtwert – Definiton & weitere Informationen

Berechnungsgrundlage bei der Wertermitllung

Nachdem wir uns nun die drei Standardverfahren zur Bewertung von Immobilien angeschaut haben, wollen wir uns einen Berechnungsfaktor nochmal genauer ansehen. Und zwar den Bodenrichtwert.

Was ist der Bodenrichtwert, wie wird er ermittelt und wo kann man ihn finden? All das erfahren Sie hier. 

Was ist der Bodenrichtwert?

Bei dem Bodenrichtwert handelt es sich um eine Berechnungsgröße, die bei der Wertermittlung von Immobilien (Ertragswert– und Sachwertverfahren) eine Rolle spielt und soll ebenfalls zu mehr Transparenz auf dem Immobilienmarkt beitragen. Daneben verwendet das Finanzamt den Bodenrichtwert auch als Orientierungsgröße zur Besteuerung von Grundstücken. 

Als gesetzliche Grundlage dient der §196 des Baugesetzbuchs, in dem der Bodenrichtwert als durchschnittlicher Lagewert des Bodens in einer Richtwertzone definiert wird. Dabei wird der Boden als unbebaut betrachtet, selbst wenn ein Gebäude auf dem Grundstück steht. Einfach gesagt stellt der Bodenrichtwert  also den durchschnittlichen Wert eines Quadratmeters Boden dar.

Richtwertzone: Eine Richtwertzone umfasst Gebiete, die nach Art und Maß der Nutzung weitgehend übereinstimmen. Dabei ist aber nicht definiert wie groß eine Richtwertzone ist. Es kann sich dabei um eine Straße oder einen ganzen Stadtteil handeln. 

Bodenrichtwert und Bodenwert

Es ist wichtig zu beachten, dass die Begriffe Bodenrichtwert und Bodenwert nicht das Gleiche bedeuten. Während der Bodenrichtwert ein Berechnungsfaktor ist und den Durchschnittswert pro Quadratmeter angibt, bezieht sich der Bodenwert auf den Gesamtwert eines individuellen Grundstücks. Anders gesagt, benötigt man also den Bodenrichtwert für die Ermittlung des Bodenwertes. Weiter ist der so ermittelte Bodenwert nur als Referenzwert zu betrachten, da der finale Verkehrswert durch individuelle Eigenschaften des Grundstücks auf- oder abgewertet wird. 

Wie wird der Bodenrichtwert berechnet? 

Die Berechnung des Bodenrichtwerts wird von den örtlichen Gutachterausschüssen übernommen. Mithilfe standardisierter Verfahren und auf Grundlage amtlicher Kaufpreissammlungen ermitteln die Gutachterausschüsse mindestens alle 2 Jahre den Richtwert, je nach Rechtslage in den einzelnen Bundesländern, können die Bodenrichtwerte aber auch in kürzeren Abständen neu berechnet werden. 

Wo erhält man den Bodenrichtwert? 

Die Gutachterausschüsse sind per Gesetz dazu verpflichtet die ermittelten Bodenrichtwerte öffentlich zu machen, sowie an das Finanzamt zu übermitteln. Benötigen Sie den Bodenrichtwert, können Sie Auskunft darüber entweder beim zuständigen Finanzamt oder beim Vermessungsamt erhalten. 

Dank des Bodenrichtwertinformationssystems für Deutschland, kurz BORIS-D, können Sie die meisten Bodenrichtwerte mittlerweile ganz einfach online einsehen. 

Sie haben noch Fragen, oder wollen mehr zu diesem Thema wissen? Wir beraten Sie gerne! Melden Sie sich bei uns telefonisch, per E-Mail, oder kommen Sie spontan in unserem Büro in Buer vorbei. Wir freuen uns schon auf Sie!

Hinweis: Die in diesem Artikel gemachten Angaben und Empfehlungen ersetzen keine Beratung bei einem Experten und stellen nur Informationen ohne Gewähr auf Richtigkeit oder Vollständigkeit dar. Trotz gewissenhafter Recherche können Fehler nicht ausgeschlossen werden.

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